Kampagne "Fairplay" für mehr Respekt auf dem Rasen

25.10.2021 14:27

Kampagne "Fairplay" für mehr Respekt auf dem Rasen

45000 Verletzungen jährlich machen den Amateurfussball zur gefährlichsten Sportart. Zudem entsteht jeder dritte Unfall durch ein Foul, meist vermeidbar durch grobes Spiel. Mit der Kampagne «Fairplay» zeigen die Suva und der SFV, dass sich Respekt auf dem Rasen auszahlt und viel Leid und wirtschaftlichen Schaden verhindert. Und am Saison-Ende geht die «Fairplay Trophy» samt Prämie an den vorbildlichsten Verein.

Wir wollen fairen Fussball
55’000 gelbe oder rote Karten werden an Schweizer Amateurspielen jährlich gezeigt, weil ein verletzungsrelevantes Vergehen wie gefährliches Spiel, Beinstellen, Grätschen oder Umstossen des Gegners vorliegt. Wie ist das erklärbar? Aktuelle, repräsentative Studien* zeigen, dass auch in der Amateurliga mit harten Bandagen gekämpft wird:

  • 28% aller Befragten geben an, dass sie mitunter das Risiko eingehen, nicht nur den Ball zu treffen, sondern auch den Gegenspieler zu verletzen.
  • 35% der jährlich 45'000 Fussballverletzungen (rund 15'000 Fälle) gehen auf ein Foulspiel zurück.
  • 38% geben an, wegen eines Tacklings im Spiel öfter auf den Boden zu gehen.
  • 44% der Umfrageteilnehmenden geben zu, dass sie eine Verletzung am Gegenspieler in Kauf nehmen, wenn es um einen wichtigen Sieg geht.
  • 45% aller Fussballer*innen räumen ein, dass ein Sieg für sie mehr zählt als ein gutes Spiel und dass sie ihre Emotionen nicht immer unter Kontrolle haben.
  • 70% aller Spielverletzungen werden durch einen Zweikampf verursacht.

*Alle Aussagen beruhen auf Schweizer Studien (Lamprecht & Stamm Sozialforschung) und aus Quellen des SFV.

Fairplay ist, wenn alle gewinnen

Unfaires Verhalten im Amateurfussball schmerzt Betroffene und ihre Betriebe stärker, als viele annehmen. Über 500000 unfallbedingte Arbeitsausfalltage und 195 Mio. Franken Kosten pro Jahr, aber auch Leid in den Vereinen und Familien gehen aufs Konto von schweren Fussballunfällen und Fouls. Was braucht es, um das zu ändern?

«Der Spieler verhält sich trotz vollem Engagement fair. Er ist sich bewusst, dass Täuschen, Vertuschen und insbesondere Beleidigungen, Tätlichkeiten und Körperverletzung nicht ins Verhaltensrepertoire eines verantwortungsvollen Sportlers passen.»

Was die Swiss Football League als Verhaltensgrundsatz im Reglement festhält, stimmt auch für Amateure: nur wer sich vorbildlich benimmt, handelt fair und verhindert Unfälle.

Die 5 Fairplay-Regeln – für ein rücksichtsvolles Spiel

In Zusammenarbeit mit dem SFV hat die Suva 5 Fairplay-Regeln definiert. Es zahlt sich aus, die Fairplay-Regeln zu verinnerlichen und danach zu spielen – für Profis wie für Amateure. Eine positive Einstellung und verantwortungsvolles, kollegiales Verhalten freuen sowohl die Spieler*innen als auch die Zuschauer*innen.

Fairplay-Trophy der Suva – Respekt wird belohnt!

Fairplay und Respekt sind das Fundament des Fussballs und des Zusammenlebens im Verein. Der SFV und die Suva möchten diese Werte in der Vereinskultur verankern und stärken. Um sie zu festigen, werden jährlich die fairsten Vereine mit der Fairplay-Trophy der Suva prämiert. Wie funktioniert das?

  • Die in sämtlichen ausgetragenen Spielen verfügten Strafpunkte pro Team werden pro Verein addiert und durch die Anzahl der ausgetragenen Spiele dividiert. Daraus resultiert der Fairplay-Quotient pro Verein.
  • Je tiefer der Fairplay-Quotient für den Verein, desto fairer spielt der Verein und desto grösser sind die Chancen, die Fairplay-Trophy der Suva zu gewinnen
  • In der Schlussrangliste berücksichtigt werden Vereine, die bis zum vierten Freitag im Juni mindestens 100 in der Tabelle gewertete Spiele ausgetragen haben.
  • Ausgezeichnet werden die drei bestklassierten Vereine pro Regionalverband.
  • Der bestklassierte aller dreizehn regionalen Fairplay-Trophy-Sieger ist der Sieger der nationalen Fairplay-Trophy der Suva! Der nationale Siegerverein erhält einen Startplatz in der 1. Runde des Schweizer Cups der Männer und in der 1. Runde des Schweizer Cups der Frauen.

Total werden von der Suva Preisgelder in Höhe von 50000 Schweizer Franken an die Siegervereine ausgeschüttet. 

(SFV)