Prince: "Der grösstmögliche Erfolg für den SFV" - Interview 2. Teil

09.11.2018 09:00

Prince: "Der grösstmögliche Erfolg für den SFV" - Interview 2. Teil

Die Schweiz ist 2019 mit den U-17- sowie U-19-Teams der Männer und Frauen in den Elite-Turnieren vertreten. SFV-Sportdirektor Laurent Prince wertet den grösstmöglichen Erfolg auf dieser äusserst wichtigen Nachwuchs-Stufe. Im zweiten Teil des Interviews spricht Prince unter anderem über die Rekrutierung von Talenten.

Hier geht es zum ersten Teil des Interviews mit Laurent Prince

Ein Augenschein der aktuellen Kaderliste des A-Nationalteams der Männer belegt eindrücklich, dass der SFV über viele gute Möglichkeiten verfügt, Talente auszubilden und zu fördern.  

Prince: Absolut. Wir haben acht Spieler mit Jahrgang 1995, 1996 oder 1997, die bereits auf diesem Niveau spielen. Manuel Akanji (1995), Kevin Mbabu (1995), Edimilson Fernandes (1996), Nico Elvedi (1996), Denis Zakaria (1996), Albian Ajeti (1997), Breel Embolo (1997) und Djibril Sow (1997) sind grossartige Beispiele für unsere Arbeit im Nachwuchsbereich. Aber nicht nur: Wir haben mit Vladimir Petkovic einen Nationalcoach, der ihnen die Möglichkeit eröffnet, sich ans A-Team heranzutasten, dort Luft zu schnuppern, Erfahrungen zu sammeln, in Qualifikationsspielen und Endrundenturnieren, und sich zu Leistungsträgern auch auf dieser Stufe zu entwickeln. Das ist grossartig. Und von Martina Voss-Tecklenburg und ihrem Team, denn im Frauenfussball gehen wir in die gleiche Richtung.

Mit fast gleichen Folgen: Während sich die grössten Talente in den A-Teams etablieren, leiden Teams wie die U-21-Auswahl der Männer...

Prince: Das ist eine Folge, ja, wir vermögen die Lücken, welche die erwähnten Spieler hinterlassen, nicht einfach so zu schliessen. Diese substanzielle Unterstützung der 96-er und 97-er Fussballer fehlte in der letzten U-21-Qualifikation. Umso wichtiger sind die aktuellen Erfolge auf Stufe U-17 und U-19. Denn die U-21 darf bei der Rekrutierung ihrer Kaderspieler nicht nach oben blicken und klagen, sondern muss sich altersmässig ebenfalls nach unten orientieren und die gleiche Art der Förderung und Entwicklung auf dieser Stufe betreiben.

Leidet die Schweiz auch ein wenig darunter, dass mit der U-17 immer auch ein wenig einhergeht, dass diese ja einen WM-Titel gewonnen hat?

Prince: Dieser absolut grösste sportliche Erfolg des Schweizerischen Fussballverbands liegt mittlerweile fast 10 Jahre zurück. Und mittlerweile sollte im Bewusstsein aller sein, dass die Schweiz nicht regelmässig Weltmeister werden oder EURO-Finals erreichen kann. So schön dieser Erfolg war, ist und immer bleiben wird: Für uns ist wichtiger, dass wir mit top Arbeit auf Nachwuchsstufe das A-Team mit Perspektiven-Spielern alimentieren und regelmässig WM- und EM-Endrunden bestreiten können.

(MvA / Bild: Keystone-SDA)

Teil 1 des Interviews mit Laurent Prince zum Nachlesen

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