Dominik Schmid: Die neue Chance in Lausanne

16.04.2018 17:04

Dominik Schmid: Die neue Chance in Lausanne

Der Schweizer U-21 Nationalspieler Dominik Schmid verfügt seit seinem leihweisen Wechsel vom FC Basel 1893 zu Lausanne-Sport Anfang Jahr wieder über mehr Spielpraxis. Der spielstarke Fricktaler Mittelfeldspieler gehört im Team von Trainer Fabio Celestini zu den festen Werten.

Gerade an seinem 19. Geburtstag im Frühjahr 2017 unterzeichnete Dominik Schmid beim FC Basel 1893 seinen ersten Vertrag als professioneller Fussballer. Im Sommer zuvor hatte ihn der damalige Trainer Urs Fischer überraschend zur Teilnahme im Sommertrainingslager am Tegernsee aufgeboten, das war auch deshalb aussergewöhnlich, weil der Mittelfeldspieler bis dahin erst in der U-18 des Clubs gespielt hatte und erst für die neue Saison 2016/2017 für die U-21 des Clubs vorgesehen war. Fischer zeigte sich von den Leistungen des spielstarken Aufbauers durchaus angetan, sagte ihm jedoch, er möge sich im höchsten Nachwuchsteam des Clubs weiterentwickeln und auf seine Chance warten. Das tat der Fricktaler dann auch, er spielte nicht nur die Meisterschaft in der Promotion League, sondern auch in der UEFA Youth League. Die Belohnung für eine starke Saison in der U-21 des FCB kam zum Ende der Saison. Fischer setzte Dominik Schmid im Super-League-Spiel am 28. Mai 2017 auf dem Letzigrund gegen den Grasshopper Club Zürich ein, er spielte von Anfang an, bis er in der 63. Minute ausgewechselt wurde. Der FCB gewann mit 3:1, die Premiere Schmids war erfolgreich – und er konnte sich ein kleines Stück des Meisterkuchens der Basler, die ihren achten Titel in Folge feierten, mit abschneiden.

Wechsel nach Lausanne
Im Sommer 2017 erfolgte die definitive Integration in den Kader der ersten Mannschaft. Mittlerweile hatte dort Raphael Wicky, der Schmid schon auf den Stufen U-18 und U-21 als Trainer begleitet hatte, die Teamführung übernommen – und einer wie Schmid passte in die neu formulierte Clubphilosophie, die verstärkt auf junge Spieler aus der Region Basel setzen sollte. Die Saison begann ganz verheissungsvoll, Schmid erlebte Teileinsätze in den Super-League-Spielen gegen Luzern, GC und St. Gallen. Doch dann geriet der FCB-Motor ein erstes Mal ins Stocken, Wicky erklärte seinem jungen Spieler, er müsse angesichts der Situation vermehrt auf Erfahrung bauen. Schmid verstand das, doch irgendwann spürte er, dass es schwierig werden könnte, zu jenem Umfang an Spielpraxis zu kommen. «Nur wenige Ausnahmespieler schaffen es, direkt von der U-21 zum Stammspieler in der ersten Mannschaft zu werden. Ich habe alles probiert.» Schmid nahm sein Schicksal selbst in die Hand, er sprach bei der Vereinsleitung vor und machte den Vorschlag eines Leihgeschäftes, um auf höchstem Niveau zu mehr Spielpraxis zu kommen. Lausanne-Sport interessierte sich und verpflichtete Schmid gleich für 18 Monate.
In Lausanne hat sich Dominik Schmid bestens eingelebt und sich schnell eine fixe Position im Team von Lausanne erarbeitet: «Ich spüre das Vertrauen des Trainers, ich weiss um die Qualität im Team und sehe keine Probleme.»

Physische Präsenz erhöhen
Dominik Schmid wurde in seiner Kindheit erst über einen Umweg zum Fussballer. Seine ersten Gehversuche beim FC Rheinfelden beendete er selbst und versuchte sich in Liestal in der Leichtathletik. Als 2006 in seinem Heimatdorf Kaiseraugst ein neuer Fussballclub gegründet wurde, überredeten ihn seine Kollegen, wieder mit dem Fussball anzufangen. Die früheren Bedenken waren rasch ausgeräumt, das Team und der Trainer funktionierten einwandfrei – und bald wurde klar, dass Dominik Schmid zu den begabten Spielern im Team gehört. Das sahen auch Verantwortliche des FC Basel bei einem Testspielchen gegen den FC Kaiseraugst. Zu einem schnellen Wechsel kam es indes nicht, Schmid wollte nach Rücksprache mit seinen Eltern seine Kollegen nicht im Stich lassen und die Saison in Kaiseraugst zu Ende spielen. Erst im Sommer 2008 wechselte er dann definitiv zum FC Basel 1893.
In Basel durchlebte er alle Nachwuchsstufen. Eine Art «Zwischenhalt» gab es in der U-16. «Ich war den anderen Spielern physisch unterlegen und war nicht mehr jener unbestrittene Spieler wie zuvor.» Über die Zwischenstation der U-17 schaffte er nach nur einem halben Jahr doch noch den Sprung in die U-18, mit der er 2015 dank einem 2:1-Finalsieg gegen den FC Zürich den Schweizer Cupsieg holte. Dominik Schmid ist Teil des SFV-Programms «Footuro» und profitiert dabei von zwei intensiven Leistungstest jährlich in Magglingen. Die Werte und Empfehlungen helfen ihm, weiter an noch bestehenden Defiziten zu arbeiten, die er persönlich primär im körperlichen Bereich sieht. «Ich gehöre noch immer zu den schmaleren Spielern und muss physisch noch weiter zulegen, um meine Präsenz zu erhöhen.» Bislang hat er es stets geschafft, mit seinen unbestrittenen fussballerischen Qualitäten allfällige körperliche Nachteile zu kompensieren.

(ds/nl)